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Die Einheimischen Dubais (Locals) sind die Nachkommen der über Jahrhunderte sich weiterentwickelten Stammesgesellschaften und Nomaden.
Diese Gesellschaften schreiben im historischen Sinne das Gemeinschaftsgefühl sehr groß. Vetrautheit, gemeinsame Interessen und Ziele, Wertvorstellungen und Rituale werden stark beachtet und in der allgemeinen Lebensweise als sehr wichtig erachtet. Diese traditionellen Denkweisen werden zudem von der Rechtsform der Sharia unterstrichen. Die Sharia beruht auf dem religiösen Grundgedanken des Korans und ist eine Ausdrucksform, um einheitliche Regeln für die gesamte islamische Welt aufzustellen.

Ein wichtiges Werteelement der arabischen Denkweise ist das Bewahren der Ehre. Aber auch für die Gastfreundlichkeit ist die arabische Welt bekannt. Da die Araber historisch gesehen durch Ihre Stammes- und Beduinenstrukturen Händler waren, ist es ein immerwährendes Bedürfnis diesen Handel zu perfektionieren. Wir werden in der weiteren Ausarbeitung versuchen, diesen und auch den damit zusammenhängenden Ansatzpunkt des immer größer und immer perfektionierten Handels als wichtiges Element für die Entwicklungen in Dubai zu bergünden.

Wenn man über Verhaltensregeln in Dubai Erkundigungen einholt, erkennt man, dass die Locals großen Wert auf traditionelle Elemente legen. So sollten Frauen bedeckte Kleidung tragen, welche die Schultern, das Décolté und die Knie bedeckt. Zudem werden einige Umgangsformen, welche Frauen betreffen, nach europäischen Gesichtspunkte als unhöflich betrachtet, vor Ort jedoch als Respekt und Höflichkeit der Frau gegenüber gesehen. Die Locals versuchen Internationalität mit Tradition zu vereinen. Der Mann ist dennoch das alleinige Familienoberhaupt.

Die staatliche und organisatorische Struktur des Landes unterscheidet sich stark von europäischen Strukturen. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein stark muslimische geprägtes Land. Andere Glaubensrichtungen der Immigranten werden nur geduldet. Dieser islamische Glaube prägt auch das Stadtbild, vor allem in den älteren Bereichen des Landes (s. „Altstadt“ Dubai). Gebetsplätze (musallas), Moscheen und islamische Friedhöfe sind bis heute Elemente in der städtischen Ordnung und Struktur. Des Weiteren pägt der islamische Gedanke mit den Richtlinien des Koran und der Sunna auch heute noch allgemeine Regeln der Emirate. Z.B. richtet sich die Bodenordnung (vgl. hierzu Pkt. 3.3) oder religiöse Stiftungen diese Vorgaben. Koran und Sunna sind inhaltliche Werkzeuge des Glaubens, an die sich jeder Moslem halten sollte und die er als den Maßstab seines Handelns betrachtet sollte. Die Religion bestimmt das alltägliche Leben und umgekehrt.

Politische Grundlagen

Um die Entwicklung Dubais verstehen zu können, ist neben den klimatischen Verhältnissen vor Ort, welche einen hohen Einfluss auf die Lebensweise der Menschen haben, auch das politische System und die wirtschaftlichen Verhältnisse ausschlaggebend. Letzeres wird in den kommenden Kapitel beschrieben. Dubai ist laut der Verfassung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eines der sieben Mitgliedsländer. Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi, das flächenmäßig größte Emirat. Die Verfassung der VAE schreibt vor, dass die Mitgliedsländer folgende Vorschriften zu befolgen haben: zum einen müssen sie den allgemeinen Bestimmungen der VAE unterstehen, zum anderen den von der lokalen Landesgewalt zu diesem Zweck in Übereinstimmung mit der Verfassung der VAE festgelegten Regelungen. Im Falle des Widerspruches sieht die Verfassung in Artikel 151 vor, dass die Grundsätze der Bundesgesetze vor dem Emiratgesetz Priorität haben sollten und bestimmte Regelungen zur Kompetenzverteilung eingehalten werden sollten. (Quelle: Dubai-Stadt aus dem Nichts; Die Gesetzgebungsarbeit Dubais und die Verfassung der Vereinigten Arabischen Emirate: Grauzonen der Kompetenzverteilung, Naseef Naeem)

Gemäß fachlicher Meinungen sind innerhalb dieser Gesetzgebung und deren Formulierungsungenauigkeiten, einige Spielräume zu finden, welche Möglichkeiten für die einzelne Emirate schaffen, sich selbst den übergeordneten Regelungen der VAE zu entziehen. Diese sogenannte Eigenverantwortung der Emirate ist in der Präambel und in Artikel 10 der Verfassung explizit genannt. Hier heißt es, dass die „ausdrückliche Bewahrung der jeweiligen inneren Ordnung der Bundesemirate bei der Organisation ihrer staatlichen Gewalten frei“ sei, „ohne an bestimmte Vorgaben seitens der Verfassung gebunden“ sein zu müssen. (Quelle: Dubai-Stadt aus dem Nichts; Die Gesetzgebungsarbeit Dubais und die Verfassung der Vereinigten Arabischen Emirate: Grauzonen der Kompetenzverteilung, Naseef Naeem) Die inoffizielle Entscheidungsgewalt liegt somit nach der offiziellen Gründung der VAE am 02. Dezember 1971 nicht beim Bündnis, sondern bei den familiären und tribalen Machtstrukturen in den einzelnen Emiraten, wie es noch zu Zeiten vor der Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate war.